Reibungslosen Betrieb gewährleisten
Im letzten Teil unserer Artikelserie widmen wir uns den Sicherheitsmaßnahmen die notwendig sind, damit die neue Werkstatt auch in Zukunft für alle Beteiligten sicher bleibt. Während wir im vorherigen Artikel bereits auf anstehende Reparaturen der Werkstatt eingegangen sind, gehen wir in diesem Artikel speziell auf die Implementierung aller erweiterten Sicherheitsmaßnahmen und Wege zur Entsorgung von Problemmaterialien ein.

Regelmäßige Überprüfungen

  • Zu den effektivsten Maßnahmen zur Erkennung von Fehlern und Beschädigungen gehören die gefürchteten jährliche Überprüfungen. Auch wenn sie niemand so richtig mag und sie stets mit einem gewissen Aufwand verbunden sind, führt in der Regel keinen Weg um diese Termine herum. Für den Selbstständigen sind die Überprüfungen der Betriebsanlage verpflichtend und müssen zwingend in bestimmten Zeitabständen wiederholt werden.
  • Nach der Überprüfung der Werkstatt durch die Behörden wird im Anschluss eine Bescheinigung mit den Resultaten an den Selbstständigen vergeben. Anhand dieser ist für den Inhaber ersichtlich, wo Schäden und Mängel im Laufe der Zeit entstanden sind.
  • Neben einer Auflistung der festgestellten Mängel und dem Grad der Beschädigung, beinhaltet die Bescheinigung auch Vorschläge, wie sich diese beseitigen lassen.
  • Der Werkstattinhaber trägt die Verantwortung für die Beseitigung der geschilderten Mängel und muss diese in einer festgelegten Frist mit eigens ausgewählten Maßnahmen beseitigen.

Umgang mit gefährlichen Maschinen

Sollten Gerätschaften in ihrer Betriebsweise Mitarbeiter in irgendeiner Form gefährden, müssen auch für diese folgende Voraussetzungen sichergestellt werden:

  • Die Gesundheit aller in der Werkstatt Beteiligten muss jederzeit bestmöglich gewahrt werden.
  • Insbesondere im Bezug auf die Rechte der Nachbarschaft, muss auch auf diese Rücksicht genommen werden und Belästigungen durch beispielsweise Lärm oder Staub weitgehend vermieden werden.
  • Auch auf den angrenzenden Verkehrswegen empfiehlt es sich, keine unnötigen Hindernisse aufzustellen.

Sicherheit im Gebäude

Niemand wünscht sich Notfälle, jedoch geschehen sie meist ohne jede Vorwarnung und für solche Situation möchte man selbstverständlich vorbereitet sein. Hier sehen Sie worauf man achten sollte.

Fluchtwege

  • Fluchtwege bezeichnen all jene „Verkehrswege“, über die die Werkstatt im Notfall sicher verlassen werden kann.
  • Damit jede im Notfall involvierte Person über sie auch schnell den Notausgang findet, müssen ausreichend Kennzeichnungen dieser angebracht werden.
  • Der Ausgang am Ende des Fluchtwegs wird logischerweise als Notausgang bezeichnet.

Sicherheitsbeleuchtung

  • In allen Bereichen der Werkstatt wo kein natürliches Licht hingelangt, muss für spezielle Sicherheitsbeleuchtung gesorgt werden. Dazu zählen die oben bereits erwähnten Fluchtwege und weitere Arbeitsräume wo ein Lichtausfall eine besondere Gefahr darstellt.
  • Sie muss unabhängig von Stromausfällen funktionieren und sich eigenständig aktivieren.
  • Eine Überprüfung der Sicherheitsbeleuchtung steht einmal im Jahr an. Eine augenscheinliche Kontrolle wird einmal im Monat empfohlen.

Sicherheitskennzeichnungen

  • An Orten in der Werkstatt, wo beispielsweise hohe Lärmbelastung oder gar Explosionsgefahr herrscht, müssen für alle Mitarbeiter und Kunden die mit dem Bereich in Kontakt kommen eigene Kennzeichnungen zur Warnung angebracht werden.
  • Reichen diese zur Wahrung der Sicherheit nicht aus, können auch weitere Maßnahmen wie ein Rauchverbot oder die verpflichtende Nutzung von Gehörschutz eingeführt werden. In bestimmten Gewerben schreibt das Gesetz explizit vor, wann welche Kennzeichnungen und Sicherheitsmaßnahmen angewendet werden müssen.
  • In jedem Fall ist die Anbringung von Kennzeichnungen für Fluchtwege, Notausgänge, ungesicherte Abgründe, Feuerlöscher und Erste Hilfe-Kästen notwendig.

Erste Hilfe-Kästen

  • In durch Unfälle ausgelösten Stresssituationen, will man nicht unnötig lange nach einem Erste Hilfe-Kasten suchen. Deshalb sollten immer ausreichend viele Behälter im Gebäude sichtbar und staubdicht platziert werden.
  • Das Kästchen sollte eine Anleitung mit den wichtigsten Maßnahmen in einer Notsituation beinhalten, sowie die Namen der Ersthelfer mit allen wichtigen Notrufnummern.

Brandschutz

  • Je größer die Werkstatthalle, desto mehr Feuerlöscher werden im Notfall nötig. In unmittelbarer Nähe sichtbar platziert, können diese leicht erreicht werden.
  • Im Winter sind niedrige Temperaturen in der Lage Feuerlöscher zu beschädigen und somit unbrauchbar machen. Damit diese auch wirklich immer einsatzbereit bleiben, sollte man diese Begebenheit bei der Platzierung im Gebäude berücksichtigen.
  • Es empfiehlt sich die Feuerlöscher alle zwei Jahre zu überprüfen. Brandmeldeanlagen hingegen sollten jährlich gecheckt werden.
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Auch der Gewerbeabfall stellt mit einigen Tricks kein Problem mehr dar. © eyetronic - Fotolia.com

Beseitigung von Problemstoffen

Im Laufe jeder Arbeitsstätte fallen verschiedene Arten von Müll an und auch in einer Werkstatt ist dies nicht anders. Neben den üblichen Abfällen muss sich der Betreiber einer eigenen Werkstatt auch über den Umgang mit diversen Gefahrenstoffen bewusst sein. Vor allem bei der Verwaltung von Abfällen, die durch Unachtsamkeit leicht das Wasser oder die Luft verunreinigen können, gibt es eigene Grundregeln die von jedem guten Unternehmer beachtet werden.

Für alle, die sich über dieses Thema weiter informieren möchten, empfehlen wir die Zusammenfassung der WKO über die wichtigsten Umweltprobleme die beim Betrieb einer Werkstatt entstehen können und hier als kostenloser Download angeboten wird.

Weitere Informationen finden Sie in unseren anderen Artikeln

Dies war der letzter Beitrag unserer fünfteiligen Artikelserie „Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS“. Falls Sie gerade erst dazugestoßen sind oder noch einmal über die in Ruhe über die Details der anderen Artikeln blättern möchten, können Sie dies über die Links in der folgenden Tabelle:

Artikel dieser SerieVeröffentlichung amWeiterführende Links
Teil 1: allgemeine Überlegungen davor09.08.2017Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS - Teil 1
Teil 2: Anforderungen an den Gründer16.08.2017Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS - Teil 2
Teil 3: Meistern aller bürokratische Hürden23.08.2017Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS - Teil 3
Teil 4: Wahl der Betriebsstätte31.08.2017Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS - Teil 4
Teil 5: Erhaltung der Sicherheit & Umgang mit Problemstoffen06.09.2017Eigene Werkstatt gründen mit RP-TOOLS - Teil 5