Sie sind häufig vier Zentimeter lang, stäbchenförmig und entweder schwarz oder silbern. Die Rede ist von Reifenventilen. Welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Variationen gibt und worauf man achten muss, zeigen wir euch in diesem Eintrag.

Gummiventile

Das Gummiventil ermöglicht die Befüllung des Reifens mit Sauer- und/oder Stickstoff. Anhand des Ventils lässt sich der Luftdruck in den Reifen messen. Es empfiehlt sich, diesen alle zwei Wochen zu überprüfen um ausreichende Fahrsicherheit zu gewährleisten.

Eine Vielzahl von Reifenherstellern schreibt vor, dass bei jedem Reifenwechsel auch ein neues Gummiventil zum Einsatz kommen muss, spätestens jedoch nach vier Jahren. Am öftesten werden sogenannte „Snap-In-Ventile“ aus Gummi verwendet, die an der Wulst des neuen Reifens angebracht werden. Der Einbau geschieht wie der Wechsel der Reifen selbst in der Werkstatt oder beim Reifenfachmann.

Bei der Produktion durchläuft jedes einzelne Ventil bestimmte Eignungstests, die sicherstellen, dass sie den erforderlichen DIN-Normen entsprechen. So muss der Gummi bei kältesten Temperaturen einige Zeit intakt bleiben (144 Stunden bei minus 40 Grad) und verschiedenen Einziehkräften bei der Montage standhalten.

Metallventile

Manche Autofahrer entscheiden sich aus optischen Gründen für den Einsatz von sogenannten Metallventilen bei Leichtmetallfelgen. Selbstverständlich lassen sich die etwa dreimal teureren Metallventile auch zu anderen Stahlfelgen montieren. Und wieso auch nicht, die Vorteile der Metallvariante sprechen für sich. Sie zeichnen sich durch eine höhere Stabilität aus und ermöglichen eine höhere Dichtigkeit des Reifens, selbst besonders hohen Drücken. Beim Messen strömt außerdem etwas weniger Luft aus dem Reifen. Metallventile lassen sich außerdem nach dem Reifenwechsel wiederverwenden, sofern diese nicht beschädigt wurden.

Der größte Nachteil ist jedoch ihre unflexible Beschaffenheit, die leicht zu Beschädigungen und Brüchen bei der Berührung anderer harter Gegenstände führen kann. Beispiele dafür wären zum Beispiel das unsaubere Anfahren einer Bordsteinkante oder holprige Fahrten durch unwegsames Gelände.

Vergleich-Gummi-Metallventil

Wann man Metallventile nutzen muss

Metallventile sind bei höheren Geschwindigkeiten die bessere Variante, weil sie die Fliehkraft besser verkraften. Das heißt: sie neigen oder verbiegen sich nicht so sehr wie Ventile aus Gummi. Gummiventile sind deshalb nach den Vorgaben der Hersteller in der Regel nur bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h zugelassen. Wer daher einen sportlicheren Fahrstil hat, sollte die Nutzung von Metallventilen in Betracht ziehen. Manche Gutachten schreiben die Verwendung von Metallventilen bei gewissen Felgen ohnehin vor.

Ventilkäppchen

Falls der Druck in den Reifen regelmäßig stärker abnimmt, könnte ein beschädigtes Ventil die Ursache sein. Ventile sind sehr empfindlich. Aus diesem Grund sollte das Ventilkäppchen immer fest aufgeschraubt sein, um das Ventil selbst vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit zu schützen.

Unterschied-Ventilkappen

Falls man ein buntes Ventilkäppchen auf seinem Reifen vorfindet, kann man davon ausgehen, dass der Reifen über eine Stickstofffüllung verfügt. Der Vorteil dieser bedeutet in der Theorie einen langsameren Luftverlust. Sollte man die Reifen trotzdem nachfüllen müssen, reicht ein kurzer Zwischenstopp bei der nächsten Tankstelle um den Druck mit normalen Luftdruckfüllgeräten zu korrigieren. Stickstofffüllungen selbst gibt es jedoch nur beim Fachhändler. Wirklich notwendig sind teure Stickstofffüllungen in PKW-Reifen jedoch nicht, da die angeblichen Vorteile marginal sind.