Waldviertel Rallye 2016
Die Anstrengungen der letzten Wochen waren für Daniel Wollinger und Co-Pilot
Bernhard Holzer leider vergebens. Ein Reifenschaden in SP8 der Waldviertel
Rallye beendete frühzeitig den Kampf mit Simon Wagner um die 2WD-Krone
Der im Vorfeld angekündigte Showdown beim Saisonabschluss im Waldviertel ließ vom Beginn der Rallye an keine Wünsche offen. Daniel Wollinger eröffnete am
Freitag Nachmittag die Jagd nach dem Pokal in dem hochklassig besetzten Starterfeld mit einer 4. Gesamtzeit bei den 2WD-Fahrzeugen. Bei der ersten Fahrt
auf dem neu angelegten Rundkurs in St. Pölten konnte er mit dem Renault Clio R3 Maxi seinen direkten Konkurrenten Simon Wagner um 8,6 Sekunden distanzieren.
Auch nach den beiden spektakulären Super Special Stages am VAZ Gelände blieb der Steirer knapp vor seinem Gegner. Wollinger im Ziel der ersten Etappe: „Die
Rallye hat für uns sehr gut begonnen. Ich habe ehrlich gesagt kein Auge auf die Gesamtwertung gelegt, sondern mich vor allem an Simon orientiert. Mit der Führung
nach dem ersten Tag haben wir uns eine gute Ausgangsbasis für den langen Samstag gelegt. Für mich war klar, dass die Entscheidung erst am zweiten Tag fallen wird.“
Die Führung büßte das Duo zwar zu Beginn des Samstags aufgrund einer falschen Fahrwerkseinstellung ein, jedoch hielt sich der Rückstand mit 10,5 Sekunden in
Grenzen. Der enge Schlagabtausch zwischen den beiden Kontrahenten wurde jedoch auf der 24 km langen SP8 „Gasthaus Staar – Wolfshoferamt“ jäh beendet.
Wollinger: „Wir hatten mit dem neuen Schotterfahrwerk noch keine Erfahrungswerte und so haben wir uns in der Früh gleich mal verzockt. Das soll aber keine Ausrede
sein, denn auch das Testen gehört zum Rallye fahren. Wir konnten im ersten Service schließlich die richtige Einstellung finden und haben uns bei der zweiten Durchfahrt
in Kronsegg gleich einmal um 23 Sekunden verbessert. Mit diesem guten Gefühl gingen wir in die nächste Sonderprüfung, wo es uns leider bei einem tiefen Cut nach ca. 3 Kilometern den Reifen von der Felge gezogen hat.“
Den beiden blieb keine andere Wahl als das Rad in der Prüfung zu wechseln, was rund 4 Minuten Zeit in Anspruch nahm. Mit diesem Rückstand war der Kampf um den
2WD-Staatsmeistertitel praktisch entschieden. Im Service stellte sich zudem heraus, dass mit dem Reifenschaden auch die Vorderachse in Mitleidenschaft gezogen
wurde. Der Schaden konnte jedoch im Laufe der Rallye nicht mehr repariert werden
und somit war die Zeitenjagd faktisch beendet. Ein sichtlich enttäuschter Wollinger im Ziel der Rallye: „Der Patschen auf dieser langen Prüfung schmerzt natürlich schon
extrem. Noch dazu sind wir zu diesem Zeitpunkt immer besser mit dem Auto und den widrigen Bedingungen zurechtgekommen. Danach war im wahrsten Sinne des
Wortes „die Luft draußen“ und wir konnten nie wieder den Anschluss finden. Für mich geht mit dem Vizemeistertitel die Saison dennoch halbwegs positiv zu Ende.
Bernhard und ich haben mit dem Renault Clio die Meisterschaft bis zum Schluss offen gehalten und viele Leute begeistert. Das wäre natürlich ohne meine Sponsoren
und meine Mechaniker nicht möglich gewesen. Bei ihnen, bei meinen Betreuern und bei meiner Familie möchte ich mich besonders bedanken, denn sie haben mich von
Anfang an unterstützt und haben es auch am Ende der Saison möglich gemacht, dass ich überhaupt im Waldviertel antreten kann.“
Endstand ORM-2WD (nach 7 von 7 Läufen):
- Simon Wagner 137
- Daniel Wollinger 130
- Andreas Kainer 74